Die Gründung 1919
Der Passauer Konzertverein wurde am 30. September 1919 im Hotel Passauer Wolf gegründet. Ziel des neuen Vereins war die „Pflege ernster und heiterer philharmonischer Musik“. Das neue Orchester bot insbesondere auch den arbeitslosen Musikern der Kapelle des 16. königlich-bayerischen Infanterieregimentes wieder eine musikalische Heimat. Am 14. November 1919 fand das erste Konzert unter der Leitung von Willy Pöll in der Redoute statt. Innerhalb von nur einem Jahr wurde der PKV mit über 600 Mitgliedern einer der größten Vereine Passaus.1920 bis 1945
1926 gerät der Verein in eine schwere Krise. Mitgliederschwund und mangelndes Interesse an der Probenarbeit sowie bei den Konzertbesuchern lassen die Verantwortlichen an die Auflösung des PKV denken. Nur der Energie Franz Schmidingers ist es zu verdanken, dass sich die Stadt Passau und das Bischöfliche Ordinariat mit einem besonderen Förderprogramm des Vereins annehmen und somit den Fortbestand ermöglichen. 1928 ist die Weihe der Steinmeyer-Orgel im Passauer Dom (die damals größte Orgel der Welt) das herausragende Ereignis, bei dem das Orchester des PKV mitwirkt.Seit 1. April 1935 ist er PKV zwangsweise Mitglied im Reichsverband für Konzertwesen. Von 1938 bis 1948 schweigt die Chronik; lediglich die Bemerkung „ein systematisches Arbeiten ist unmöglich, im Krieg kann man nicht musizieren“ beschreibt die Zustände der Zeit.
1949 bis 2006
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der PKV im März 1949 unter der Federführung von Richard Maurer wieder reaktiviert. Der Neuaufbau gestaltete sich jedoch schwierig, weil die Instrumente des PKV größtenteils aus dem Archiv geplündert worden sind. Als Dirigent konnte Hermann von Moreau gewonnen werden. Ab 1952 leistete der PKV eine entscheidende Starthilfe für das „Städtebundtheater“, dem Vorläufer des heutigen Landestheaters Niederbayern. In etwa 30 Musiker des PKV-Orchesters wirkten dabei mit.Unter den Domkapellmeistern Clemens Bachstefel, Johann Nepomuk Kühberger und Max Tremmel, also über 50 Jahre hinweg, gestaltete der PKV auch die Kirchenmusik am Hohen Dom St. Stephan maßgeblich mit. 1977 wurde Max Tremmels großer „Dankpsalm“ in der Passauer Kathedrale uraufgeführt. Im gleichen Jahr verlieh Bundespräsident Walter Scheel im Großen Rathaussaal die Pro-Musica- und die Zelter-Plakette an Klangkörper der Region, die auf eine 100-jährige Geschichte zurückblicken konnten; diese Feierstunde gestaltete das PKV-Orchester.
Der PKV seit 2006
Nach schwierigen Jahren wagte der PKV 2005 eine personale und technische Umstrukturierung. Mit einem deutlich verjüngten Orchester unter der Leitung des jungen Dirigenten Markus Eberhardt begann mit dem Sinfoniekonzert am 3. Oktober 2006 ein neues Kapitel der Vereinsgeschichte. 2008 veranstaltete der PKV zum ersten Mal das offizielle „Neujahrskonzert der Stadt Passau“ und 2009 feierte er sein 90-jähriges Bestehen. Seit der Saison 2010/11 veranstaltet er die Konzertreihe instrumental total unter der künstlerischen Leitung von Markus Eberhardt.Im Herbst 2013 erschien die erste CD des PKV (in Kooperation mit dem Bayerischen Rundfunk und der Stadtkapelle Passau), auf der Walzer, eine Polka und Märsche der beiden Passauer Komponisten Blasius Pöll und Willy Pöll zu hören sind. Ein Höhepunkt jüngeren Vereinsgeschichte war die Uraufführung des sinfonischen Spiels "Kriemhild" von Enjott Schneider am 1. Juli 2023 als Eröffnungskonzert der 71. Festspiele Europäische Wochen Passau.
Dirigenten
- 1919–1944: Willy Pöll
- 1949–1964: Hermann Freiherr von Moreau
- 1965–1995: Elfried Metten
- 1996–2005: Leo Rose
- seit 2006: Markus Eberhardt